MCF
Candy Floss & Spice

Kotzen vor der Stretch-Limo. Das Cover-Motiv des MCF-Debüts erinnert an die glorreichen Siebziger, als ‚Rockstar‘ noch mit großem ‚R‘ geschrieben wurde. Zufällig wurden die vier Bandmitglieder in diesem Jahrzehnt geboren. Trotzdem hat die Musik der Süddeutschen nichts mit langen Haaren und Schlaghosen gemein. Im Gegenteil: MCF decken ein viel breiteres Spektrum ab, sind sie doch mehr als nur alternativ-rockig. Will sagen: Die Qualität der Songs erschließt sich manchmal schon nach dem ersten Durchgang. Und je öfter man „Candy Floss & Spice“ hört, desto mehr wächst das Bedürfnis, diese gelungene, stimmige Platte einmal auf der Bühne präsentiert zu bekommen. Zwölf Stücke lang begleitet einen das Quartett durch eine Berg- und Talfahrt an Emotionen, mal glatter („Lee“), mal holpriger („Picket Fence Call“). So was muss live bestens funktionieren. Auch wenn das Cure-Cover „Lullaby“ auf den ersten Blick nicht ins Konzept passt und es ein wenig berechnend wirkt, einen solchen Hit zu interpretieren – die Vielseitigkeit von MCF macht’s möglich. Easy. Das weckt Erinnerungen an Faith No More; und es gibt nicht viele Argumente, die zwingend dagegen sprechen.