In den 20er und 30er Jahren machte Bankräuberin Maylene “Ma” Baker (richtig, die gleiche Ma Baker wie in dem Boney-M-Song) mit ihren vier mörderischen Söhnen die USA unsicher. Im Januar 1935 nahm das Leben der desaströsen Clique in den Wäldern von Ocala/Florida ein blutiges Ende. Jetzt wisst ihr, wo die christlichen Southern-Metaller Maylene And The Sons Of Disaster ihren überlangen Namen her haben. Aber wollen wir uns nicht mit Kinkerlitzchen wie Glaubensfragen und amerikanischer Verbrechensgeschichte aufhalten. Immerhin hat die Gang aus Alabama ein zweites Album fertig. Das erste ist hier zwar nie erschienen, aber das stört ja nicht weiter: “II” knüpft nahtlos am Debüt an. Elf Mal cockrockiger Metalcore mit Boogie- und Southern-Background. Als hätte ein Schweinepriester Pantera, Corrosion Of Conformity und Hatebreed zusammen mit alten Säcken wie Humble Pie, .38 Special und der Allman Brothers Band (das Bandlogo!) in eine Scheune gesperrt und bei sommerlicher Hitze vor sich hinbrüten lassen. Ganze drei Gitarristen sorgen für eine Extraportion Melkfett und Ex-Underoath-Sänger Dallas Taylor mixt sich eindeutig Whiskey in die Zahnpasta. Brennt das! Die exzellent chaotische Liveband zählt übrigens selber Merle Haggard, Willie Nelson und, äh, Jesus Christ zu ihren Helden. Das kann man in den zwei überflüssigen Akustik-Stücken am Ende nachhören. Das hätte nicht gemusst, denn schon der Rest der Platte lässt etwas von der Unberechenbarkeit des Vorgängers vermissen. Darauf ging’s noch blutiger zu. Deshalb: Lieber die Nummer eins besorgen und “II” höchstens dann, wenn man den Hals von all dem Southern-Metal-Zeug nicht voll bekommt. Aber bitte, lieber Leser, lass die Finger von The Showdown.
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III
VÖ: 03.07.2009