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    Maximilian Hecker
    Rose

    VÖ: 28.04.2003 | Label: Kitty Yo/Zomba
    Text: Hanna Baumgart
    10 / 12

    Wäre „Die Leiden des jungen Hecker, zweiter Teil“ nicht zu billig, könnte man jeden Text auf „Rose“ damit überschreiben.

    Wenn das Leid ungefühlt in Ohren schwappen will, muss es listig sein. Raus aus dem schwarzen, glitschigen Umhang, rein ins strahlende, klebrig-süße Gewand. Das weiß auch Maximilian Hecker. Gefangen im Rausch der unerfüllten Liebe, verpackt er Trauer und nie enden wollende Sehnsucht in wuchtigen Kitsch. Aber nicht nur das. Denn auch wenn die Gefühle weiterhin pubertäre Purzelbäume zu schlagen scheinen, hat sich auf dieser Platte einiges getan. Im Gegensatz zum Debüt „Infinite Love Songs“, das Hecker komplett im Alleingang aufgenommen hatte, holte er sich für „Rose“ einen Produzenten ins Boot. Und es scheint, als hätte er mit Gareth Jones (Depeche Mode, Moby, Neubauten) einen sehr guten Fang gemacht. Die Songs wirken jetzt druckvoller, klarer und in ihrer Reinheit noch verletzlicher. Neben den gewohnt schönen, weinerlichen Pop-Perlen haben sich auf „Rose“ stilistische Querschläger eingeschlichen: „Daylight“ suhlt sich im 80er-Jahre-Synthie-Pop und erinnert verschmitzt an die frühen A-ha, „My Love For You Is Insane“ dagegen würde mit seinen zuckenden Jungle-Breaks glatt als Clubhit überzeugen. Die Selbstzerstörungs-Hymne „My Friends“ beginnt intim mit Falsett und Piano, zerreißt sich dann in einer Krachwand selbst, um gleich darauf wieder auf einem weichen Keyboardteppich zu landen. Das ist ganz großes Kopfkino. Und apropos Falsett: Statt dauerhaft darin zu verweilen, rutscht Hecker jetzt auch in tiefere Stimmlagen. Vielleicht macht er ja wirklich Musik für Mädchen. Aber hey, wir alle haben unser X-Chromosom zu tragen. Manche haben’s nur noch nicht gemerkt.

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