Matze Rossi
Wunder.punkt

Wenn man anfängt an der ganzen Welt und sich selbst zu zweifeln, ist Rossi mit seinen handgemachten, unverstellten Songs über das Leben da. 2021 beschrieb er in “Vogelmann” noch so gefühlvoll wie schelmisch wie es ist, sich mit einem standardisierten Leben abzufinden – als sanften Weckruf, das Herz in die Hand zu nehmen und seinen Träumen zu folgen.

Auf seinem neuen Album “Wunder.punkt” macht der Singer/Songwriter es vor: Der Opener “Gitarre Stift Papier” beschreibt seine Entscheidung, für und von seiner Musik zu leben, egal wie schwer es manchmal ist: „Die Brücken abgebrannt und die zugeschlagenen Türen/ Am Ende lande ich dann immer wieder hier.“ Dabei geholfen hat ihm sein verstorbener Freund, Red-Tape-Parade-Sänger Wautz, über den Rossi im emotionalen “Ich denk so oft an dich” singt.

Die Akustikgitarre klingt wunderschön verspielt, aber sie macht nicht als einzige die Musik auf “Wunder.punkt”: Produzent Tobias Röger (Slime, Udo Lindenberg) erweitert den genügsamen Sound um sanfte Klangflächen, etwa zu hören in “Rotweinflaschenlänge” und “Hör auf zu träumen”, die davon handeln, wieder füreinander da zu sein und Luftschlösser auf stabilen Fundamenten zu bauen. “Weit” knüpft daran mit offenem Steppensound an: „Ich wünsch mir, dass alle Augen dieser Welt die Wunder sehen können/ Weit, weit, weit/ Wie weit traust du dich zu denken?“

Das steckt drin: Chris Cresswell, Chuck Ragan, Tim Vantol