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    Mattiel
    Mattiel

    VÖ: 13.07.2018 | Label: Heavenly/Pias/Rough Trade
    Text:
    7 / 12
    Mattiel - Mattiel

    You only live twice! Als würde Nancy Sinatra selig noch einmal einen Bond-Film eröffnen, sogar Tarantino dürfte bereits mit einem Ohr zuhören.

    Wer inmitten der Prärie auf einem Schimmel steht und das Cover für sein Debüt fotografiert, ist cineastischem Spektakel vermutlich nicht abgeneigt. „Mattiel“ ist inspiriert von Tarantino-Soundtracks und den angestaubten Italowestern der 70er. Doch während Ennio Morricone den Protagonisten ein musikalisches Gesicht verleiht, liefert Mattiel Brown die Begleitmusik für launige Saloon-Schlägereien und den darauffolgenden holprigen Wüstenritt. Rotziger Rock’n’Roll paart sich mit zurückgelehntem Blues und Soul, die ganz schweren Themen lässt Brown dabei aber außen vor. Ein warmes Lo-Fi-Knistern und Hall legen sich immer wieder über ihre Stimme, was Brown zum einen noch stärker mit dem Setting verschmelzen lässt, zum anderen aber auch etwas vom nasalen Ton ihres großspurigen (Sprech-)Gesangs ablenkt. „Mattiel“ mag in vielerlei Hinsicht rückwärtsgewandt sein, frisch und unverkrampft klingen die zwölf Songs aber allemal. Der Horizont der Stücke wirkt kleinstädtischer, als es Browns Heimat Atlanta erstmal vermuten lässt. Aufgewachsen ist sie jedoch auf einer Farm im ländlichen Brooks, Georgia. So catchy die Strophen teilweise sind, so wenig bleibt von den Texten hängen. Deren Themen sind vage, lediglich die seltsame Vorliebe für Farbbeschreibungen fällt irgendwann auf. Die Highlights („Silver Pillbox“, „Just A Name“) sind zu spärlich gesät und heben sich zu wenig vom Rest des Albums ab. Tatsache ist damit aber auch: Mattiel Brown hat ihren Sound längst gefunden. Und der klingt ganz schön vintage.

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