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    Matthias Hellberg
    dto.

    VÖ: 07.03.2005 | Label: Fargo/Alive
    Text:
    6 / 12

    Hellberg jetzt ohne seinen Kumpel Martin Hederos. Es winkt Bob Dylan, es herrscht die

    Akustik-Ballade. Gefällig heimelig bis gefährlich langweilig.

    Matthias Hellberg rockt elektrisch nur noch höchst sporadisch. Und nach seinem Beitrag

    zu The Solution will er nun lieber wieder, dass man ihm ganz genau zuhört. Dazu hat er

    eine gute Handvoll persönlicher Akustik-Anekdoten für ein Album verfasst, das er nach

    sich selbst benannt hat. Öffnet man das Digipak, erblickt man schon den

    westschwedischen Struwwelkopf, und ein bisschen sieht er aus wie der frühe Bob, der

    Folk-Vater himself. Geht die Platte los, ergibt das dann auch Sinn. „A Small Amount Of

    Confusion“: dylanesk in der Intention, kräftig in Stimme und Pathos, unterfüttert mit

    Country-Slides, gehalten in Midtempo wie das Gros der zusammengenommen zehn Stücke.

    Vereinzelt wird die Ballade von elektrischen Ausbrüchen veredelt („Where Did You Go“

    heißt das Stück rückseitig, „Where Are You Now“ im Innenteil – beides nicht der

    Songtitelweisheit letzter Schluss), im Ganzen fließt sie jedoch durchaus unspektakulär

    und ein wenig zu unaufgeregt daher (exemplarisch „Deep Into The Bone“, oder vielleicht

    soll es auch „A Sight Supreme“ heißen – hier widersprechen sich die zwei Tracklistings

    erneut, daher der Einfachheit halber: Track 9). Richtig gut werden Hellberg und seine

    Begleiter The Healing Hand im zackig spurtenden „True“, das The Coral-Fans lächeln

    lässt, oder dem Slow-Melancho-Goldstück „Power Failure“. Bei „Healing Hand“ verliert

    sich Hellberg dann in bemühtem Gospel und schierem Lyrik-Schmalz nach „Oh sweet baby, I

    never ever let you down“-Art. Leider wahr: Das schaffen andere Kollegen der zupfenden

    Zunft spannender. Sogar mit weniger Aufwand.