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    Mary Timony
    Untame The Tiger

    VÖ: 23.02.2024 | Label: Merge
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 372
    8 / 12
    Mary Timony - Untame The Tiger

    Mit Projekten wie Wild Flag oder Ex Hex spielt(e) die Indie-Veteranin nach vorne preschenden Rock und Power Pop. Solo schlägt sie schattigere Töne an – aus gutem Grund.

    „Time to meet the mountain/ There’s no other way out“, singt Timony im Opener „No Thirds“. Und: „Brand new day/ It still hurts like hell“. Welchen Schmerz sie meint, ist unschwer zu enträtseln. Holte ihre zeitweilige Wild-Flag-Bandpartnerin Carrie Brownstein bei der Arbeit am aktuellen Sleater-Kinney-Album der Unfalltod von Mutter und Stiefvater ein, war „Untame The Tiger“ für Timony eine Strategie, die Pflege und den Verlust ihrer eigenen Eltern zu verarbeiten. Hinzu kam eine in die Brüche gegangene Beziehung.

    So beschwört die Ex-Frontfrau von Helium in ihren Texten keine Fantasy-Szenarien mehr wie noch auf ihren frühen Solowerken. Einen Hang zu Naturmetaphern hat sie sich trotzdem erhalten. Andere Charakteristika auch: den spröden Gesang, die repetitiven, teils verschnörkelten Gitarrenläufe, die von offenen Stimmungen und alten Kirchentonleitern geprägten Melodien, Folk- und Prog-Rock-Elemente.

    Passenderweise gibt der ehemalige Fairport Convention-Schlagzeuger Dave Mattacks den Takt vor. Neu, aber nicht immer vorteilhaft, ist der Country- und Heartland Rock-Einschlag, in dessen Fahrwasser sich Timony zu eher beliebigen Gitarrensolos hinreißen lässt. Man muss ihr bis heute durchschimmerndes Mittelalter-Faible nicht goutieren, in der Welt des Indierocks verleiht er ihr aber stets etwas Besonderes.

    Das steckt drin: Cat Power, Helium, Kristin Hersh

    weitere Platten

    Ex Hex

    VÖ: 30.05.2005

    The Golden Dove

    VÖ: 21.05.2002

    Mountains

    VÖ: 01.04.2000