Marvins Revolt
Fell In Love With Tanks & Satellites

Objektophilie nennt die allwissende Wissenschaft die emotionale und körperliche Liebe zu Gegenständen. Es soll tatsächlich Leute geben, die eine erfüllende Beziehung zu ihrem Toaster führen und ihm vorm Schlafengehen einen Kuss aufdrücken. Von Liebschaften zu Panzern und Satelliten ist aber bis heute nichts überliefert, noch nicht. „Fell In Love With Tanks & Satellites“lautet der seltsame Albumtitel von Marvins Revolt aus Kopenhagen. Und wenn schon diese Liebe unerwidert bleibt, können sie auf ihrem Debüt andere Leidenschaften ausleben: die zu schrägen Riffs auf der einen und großen Melodien auf der anderen Seite. Das Resultat ist recht nah an dem, womit Seachange und Biffy Clyro nachhaltig begeistern – und verliert gerade im direkten Vergleich an Glanz. Die Drums klopfen haarscharf am Takt vorbei, die Saiteninstrumente kreiseln, dazu singen meist zwei Stimmen gleichzeitig von Blut, Schweiß und Tränen. Das ist im Ansatz spannend und absolut ausbaufähig, aber andere sind da schon viel, viel weiter.