Marvelous 3
ReadySexGo

„Little Head“ ist ein wirklich großartiger Stadion-Rocksong. Doch gleich nach dem Opener macht sich Ernüchterung breit…

Denn der Rest der 13 Tracks klingt wie am Reißbrett geplant. Rein musikalisch fühlt man sich über weite Strecken an einen Mix aus Blink 182 und Queen erinnert, allerdings gemischt mit den Gitarren von White Lion und Def Leppard sowie poppigen Aerosmith. Was glamourös wirken soll, hat denselben Charme wie die kühlen Schaufensterpuppen, mit denen sich das Trio im Booklet vergnügt. Natürlich sind die kleinen ‘na-na-nas’ prinzipiell eine schöne Sache, die einem guten Song den Kick geben und zu einem richtig tollen Hit machen, aber unter keimfreien Bedingungen wie bei „ReadySexGo“ wollen selbst die nicht wirklich zünden. Genau diese klinische Atmosphäre macht den großen Unterschied zwischen Marvelous 3 und Glam-Rockern wie Lit. Irgendwie sind sie von allem immer ein kleines bisschen zu viel: haben als Trio zweistimmige Gitarrenharmonien, das eine lustige Riff wird bei „Little Head“ und „Beautiful“ bedient, die Klamotten sehen aus wie gerade aus einer Vakuum verschweißten Tüte gezogen, die Haare sind zu adrett. Ganz schlimm ist „Cigarette Lighter Love Song“, bei dem die Melodie von David Bowies „All The Young Dudes“ geklaut und mit neuen Lyrics versehen wurde.