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    Marmaduke Duke
    Duke Pandemonium

    VÖ: 30.04.2009 | Label: 14th Floor / Rough Trade
    Text: Daniel Gerhard
    7 / 12

    Manche Leute brauchen ja eine Ausrede, um den ganzen Tag betrunken zu sein – für Biffy-Clyro-Sänger Simon Neil ist das der Weißbrot-Funk seines maskierten Zweitprojekts.

    Marmaduke Duke hat er 2005 mit JP Reed von der britischen Rockband Sucioperro gegründet, um eine Alben-Trilogie aufzunehmen, die die Geschichte ihrer blaublütigen Vorfahren erzählen soll. Nach dem „Dungeons & Dragons“-Rock ihrer ersten Platte „The Magnificent Duke“ rückt dieser Plan nun aber in den Hintergrund: Der Duke will den Dance, und er holt ihn sich mit monotonem Drumcomputer, schlanken Songs und Sektgläser sprengendem Falsettgesang ins Haus. Es gibt also durchaus was zu lachen auf „Duke Pandemonium“: die Synthetik-Streicher aus „Kid Gloves“, die man so auch in jeder zweiten Mainstream-R’n‘B-Schnulze hört, das mottomusikalische „Everybody Dance“ mit seinen verknoteten Beats und Beinen oder das große Hedonisten-Derby von „Silhouettes“, das seinem gleichgültigen Text mit einem einleuchtend einfachen Song begegnet, den ein Gitarrenwizard wie Neil eigentlich nur mit der linken Hand geschrieben haben kann. Erstaunlich ist aber auch die Erkenntnis, dass all diese verrückten und lustigen Lieder im Herzen Biffy-Clyro-Songs bleiben – getrieben von der gleichen Rastlosigkeit, wehmütigem Gesang und kurz angebundenen, mathematisch präzisen Gitarrenfiguren. Nur dass sie hier halt nicht irgendwann vom Verzerrer verschluckt werden.

    weitere Platten

    The Magnificent Duke

    VÖ: 18.10.2005