Edel-Pop trifft Akustik-Klampfe: Ein Kauz macht Musik mit Stil und ohne Rock.
Griesgram und Meister-Musiker Eitzel gründete 1983 in San Francisco den American Music Club, avancierte zum Geheim-Tipp und Kritikerliebling, löste die Band 1993 auf und musiziert seitdem solo. Mark Eitzel hat berühmte Fans – Tricky, Elvis Costello und PJ Harvey bewundern ihn. Trotzdem ist der Mann ein Meckerer, findet alles ziemlich öde, schimpft oft und gerne über dies und das. Fast alle sagen, das sympathischste an ihm sei seine Musik. Davon gibts nun Nachschlag: The Invisible Man ist Solo-Album Nummer vier und eine stilsichere Gratwanderung zwischen Songwritertum und Edelpop. Zu Hause in San Francisco hat er aufgenommen, mal die Akustik-Klampfe in der Hand, mal die Computer-Maus. Fummelte in zwei Jahren seine Songs zusammen und hatte zuweilen wohl auch mal gute Laune. Jedenfalls war Eitzel solo selten so beschwingt unterwegs wie heute. Proclaim Your Joy, die erste Single, klingt wie Damon Albarn, der Elvis Costello zufällig am Strand getroffen hat. Na also, geht doch. Insgesamt jedoch überwiegt gemächliche Melancholie – geschmackvoll, vielschichtig und weich. Musik für Musikstudenten und Klang-Fetischisten.
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West
VÖ: 01.01.1900