Mardi Gras.bb
Zen Rodeo

Grober New Orleans-Blues trifft dreckigen Jazz-Rock. So müssen sich Gras rauchende Cowboys in den Straßen Louisianas anhören.
Man sieht den Dreck der gesamten Südstaaten fast schon an den böse blickenden Musikern abprallen und möchte ob all des Bläserkrachs („Black Devil“, „CM Lover“) ein Stoßgebet zum Himmel schicken – wüsste man nicht sicher, dass der da oben gerade sowieso anderweitig beschäftigt ist. Mit Pferdsatteln nämlich, um nach Mexiko zu reiten, wo er auf einer Farm Kakteen züchten will („Ballad Of Jolly Jumper“). Es ist ein zur Verzweiflung treibendes Unterfangen, dieses Album zu beschreiben. Voodoo-Blues trifft auf TexMex-Bläser trifft auf Tom Waits-Reibeisen trifft auf New Orleans-Jazz trifft auf Johnny Cash-Country trifft auf eine gehörige Portion Dope-Coolness. Und das Verwirrendste: Diese Menschen kommen aus den Niederungen des Neckardeltas. Wieso man gerade dort so derbe männlich grooven lernt, kann man mit logischem Denken jedenfalls nicht verstehen. Mit rechten Dingen scheint es im Großraum Mannheim jedenfalls nicht zuzugehen. Anders kann man es sich nicht erklären, dass Mardi Gras.BB mit dicken Stiefeln an den Füßen und einem Sheriff-Stern am Revers unter anderem die männlichste Version von „Kung Fu Fighting“ seit Langem aufgenommen haben.