March
Get In

2020 packten March einen brennenden Blumenstrauß aufs Cover ihres zweiten Albums „Set Loose“. Als Symbol gegen das Patriarchat und überhaupt gegen das ganze Schweinesystem, das Ungleichheiten wie Unkraut fördert. Mit „Get In“ legen sie noch eine Schippe drauf, indem sie besagtem System mit Ansage in den Allerwertesten treten, ohne sich in leeren Parolen zu verlieren.

Das heißt bei March: deftige Mitgröl-Refrains, die auf klassische Gitarrenriffs treffen und bei denen die Revolution bereits unmissverständlich an die Tür geklopft hat. Und nicht weniger als eine Revolution fordert die Band um Sängerin Fleur van Zuilen. Wo „Never Go Back“ den Wunsch konservativer Kreise nach einer Rückkehr zu verkrusteten Strukturen im Keim seines pochenden Drumsets erstickt, handelt das fast schon hymnische „All On Red“ von Aufbruchstimmung und Furchtlosigkeit. Hier wird Wut zum Programm, wenn van Zuilen von den Folgen des ungebremsten Konsums auf den Klimawandel singt. Im Wechsel zwischen Screams und cleanem Chorus, fühlt man sich unweigerlich an die Energie einer Brody Dalle oder von Petrol Girls‚ Ren Aldridge erinnert.

Mit „Second To Destroy“ entlädt sich diese Energie am Ende in weiträumigem Crossover und den Zeilen „I found peace in chaos“. Wer braucht schon geordnete Verhältnisse, wenn Chaos deutlich spannendere Dinge hervorbringt.

Das steckt drin: The Distillers, The Hellacopters, Petrol Girls