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    Maplewood
    dto.

    VÖ: 15.08.2005 | Label: Raufaser/Indigo
    Text: Oliver Uschmann
    8 / 12

    Sagenhaft leichte und uramerikanische Folkpopmusik, die zu viel Luft zum Atmen hat, um an Harmonieseligkeit und Wurzeln zu ersticken.

    Von beidem hat sie genug. Egal, ob die Songs eher verhuscht spazieren gehen oder die ganz große Geste aufmachen: immer sprießen ihre Harmonien aus der reichen Tradition der 60er und 70er Jahre. Wo Ira Elliot von Nada Surf mit seiner Hauptband Melodieseligkeit in niveauvollen Powerpop kleidet, sind Maplewood wie eine einzige Verklärung der Zeit von Byrds, Beach Boys, Simon & Garfunkel, frühem Neil Young und allem, was man in der Musikgeschichte mit zwölfseitiger Akustikgitarre, Pedal Steel, Wurlitzer, einem Hauch von Piano, Violine und Cello sowie mehrstimmigen Harmonien anfangen konnte. Canyon Rock oder Breezy Pop sind die Begriffe, die der Promozettel erfindet, und so würdelos es ist, ihn zu zitieren, so unsinnig wäre es, aus Stolz darauf zu verzichten. Besser kann man die verträumte Neuauflage alter Westküstenmusik nicht beschreiben, die bei aller Entrückung genau weiß, was sie will und Retro nicht auf Garage und Lärm bezieht, sondern auf Songwriter-Traditionen, die leicht klingen, aber schwer mit Klasse zu spielen sind. Musik wie ein Landschaftsbild von Bob Ross, mit dem Unterschied, dass man bei Maplewood nie den Verdacht hat, einem feisten Geschäftsmann aufzusitzen.