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    Mamiffer
    Mamiffer/Pyramids

    VÖ: 19.10.2012 | Label: Hydra Head/Indigo
    Text:
    9 / 12
    Mamiffer - Mamiffer/Pyramids

    Es gibt Platten, bei denen fragt man nicht nach dem Warum, obwohl man sie nicht versteht. Meistens, weil es viel zu anstrengend wäre, nach einem Grund zu suchen, während das, was aus den Lautsprechern dröhnt, eh schon alles von einem fordert. So auch im vorliegenden Fall.

    Das Split-Album von Mamiffer und Pyramids ist eine Lektion in Härte und eine konsequente Herausforderung des Hörnervs. Das mutmaßlich einzig beteiligte Instrument der beiden Mamiffer-Tracks ist ein Klavier in „Sophia“, in „Ticha Noc“ singen außerdem zwei Frauen. Den restlichen akustischen Teppich erzeugen Field Recordings und der Übersteuerung preisgegebene Patterns und Sequenzen, deren Quellen vollkommen rätselhaft bleiben. „Disparates“ wird hier zwangsvermählt und steht kommentarlos in 20-minütigem Kontrast, um dann einfach wieder zu verschwinden. Wilder Noise, bei dem sich der Adressat nicht erschließt. Seit „Hirror Eniffer“ ist man zwar an Avantgarde von diesem Duo gewohnt, das hier ist aber womöglich die Überdrehung der Schraube. Und hatte man gerade noch gedacht, der Pyramids-Song „This Is For Everyone“ würde vielleicht seinem Titel alle Ehre machen, schallen einem auch hier verzerrte Drum-Beats und in Hall gedippte Sinuswellen entgegen. Fast möchte man sich für die letzten fünf Minuten Flächensounds bedanken, die dem Album ein fast schon versöhnliches Ende verleihen. So oder so ähnlich kann das Hörerlebnis dieser Platte sein. An einem anderen Tag würde man vielleicht auch 12 Punkte geben. Denn diese Platte lotet genau das Spannungsfeld aus, in dem Musik ihre Magie entfaltet, in dem jeder selbst die Frage beantworten muss, ob das hier Musik ist oder Geräusch. Ein Abgrund, ein fantastischer.