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    Maids Of Gravity
    The First Second

    VÖ: 01.01.1900 | Label: Caroline/EFA
    10 / 12

    4-Ohren-Test

    Nur eine Kleinigkeit trennt das zweite Werk der L.A.-Rocker Maids Of Gravity von der Höchstnote: Das Covergemälde `Exterminating Angel` von Mati Klarwein, der immerhin Santanas schönes „Abraxas“-Cover fabriziert hat. Die Schriftzüge und die typische Acid-Landschaft im Hintergrund suggerieren eine lighte Mischung aus Monster Magnet und Led Zeppelin, was so schlimm ja nun nicht ist, aber die patronengurtbehangene, blonde Barbiepuppe auf dem gehörnten Chopper läßt vermuten, daß die Band um den Sänger und Gitarristen Ed Ruscha geschmacklich starke Defizite hat. Musikalisch kann man das dem deutlich von Floyd und altem Krautrock infizierten Songwriter keineswegs nachsagen. Wie die Black Crowes scheinen MOG einfach dazu geboren zu sein, wirkliche Songs zu schreiben, große Rockmusik, die alles ist, nur nicht zeitgemäß. Im Vergleich zu den bekifften Krähen klingen die Maids jedoch wesentlich frischer und abwechslungsreicher, zwar wie seit Jahren aufeinander eingespielt, aber eben noch so gar nicht gelangweilt. Der altehrwürdige Mr. John Cale, der bei „Half Awake“ Piano und „Light You Gave“ Geige spielte, sorgte zudem als Produzent und Mischer dafür, daß sich auf „The First Second“ kein falscher Ton befindet. Großartiges Album.

    Dirk Siepe 10

    Leider ist es bei The Maids Of Gravity nicht nur die alberne Chopper-Barbiepüppie mit nicht indentifizierbarem Stirn-Tattoo (etwa ein Mitglied der Manson-Family?), das der Band den Weg zur Höchstnote verwehrt. Doch alles schön der Reihe nach: Das stark 70er Acid-Rock-artige Cover soll scheinbar dazu dienen, potentielle Fans dieser Richtung zum Kauf zu bewegen. Selbigen dürften bereits die ersten Takte von „Half Awake“, spätestens aber der Genuß von „Don`t You Disagree“ echte Langeweile bescheren. Geboten werden belanglose (und deshalb zeitlose?) Rock-Songs ohne Tiefgang und Wiederkennungswert, lieblos heruntergeplänkelt und somit nicht gerade den Drang nach mehr fördernd. Entschließt man sich jedoch zum Weiterhören, wird man mit erneuter Einfallslosigkeit belohnt. Besonders hervorstechend ist dabei der Gesang von Ed Rusha, der sogar Mick Jagger zu dessen „Black And Blue“-Zeiten unterbietet und entsprechend wenig Emotion erkennen läßt. Was Altmeister John Cale dazu bewegen konnte, eine Band dieses Kalibers (zwar ansprechend) zu produzieren und kurze Gastauftritte an Klavier und Geige zu absolvieren, ist und bleibt ein großes Geheimnis. Im Vergleich zu den `bekifften` Fräuleins klingen die Black Crowes wie ein unermüdlich wütender Orkan.

    Daniel Hofmann 5