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    M83
    Fantasy

    VÖ: 17.03.2023 | Label: Mute
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 361
    6 / 12
    M83 - Fantasy

    Der Dreampop-Shoegaze-Pionier M83 schwächelt weiter.

    In den 00er-Jahren entwickelte Anthony Gonzalez aus dem Süden Frankreichs heraus einen Sound, der besonders in Kalifornien eine große Anhängerschaft fand. Die frühen Platten von M83 verbanden das Surreale von „Twin Peaks“ mit zuckersüßen Melodien über Teenager-Träume und meterhohen Wänden aus purem Krach. Euphorisierende Musik für Menschen, die Euphorie verachten. Als in den 10er-Jahren viele Epigonen die Szene betraten, verlor Gonzalez die Lust auf konventionelle Alben, schrieb von Los Angeles aus Musik für Filme, verlor dabei sein Händchen für Dramaturgie (oder interessierte sich nicht mehr dafür), sodass die normalen Alben von M83 an Klasse verloren. „Fantasy ist nun der Versuch einer Rückbesinnung: Gonzalez sagt, ihm habe der Sinn nach einer Platte gestanden, die wie ein Konzert wirke. Mit dem Doppel „Water Deep“ und „Oceans Niagara“ beginnt „Fantasy“ vielversprechend, aus der Tiefe des Wassers geht es einen tosenden Wasserfall hinunter, Gonzalez macht diese Reise erlebbar. Was weniger gut gelingt, ist der Versuch, Jingle-Jangle-Pop im M83-Stil zu schreiben. „Amnesia“ soll der Hit der Platte sein, doch das Stück bleibt blass. Im weiteren Verlauf wirkt „Fantasy“ doch wieder wie ein Sammelsurium: 80s-Pop, Ambient-Balladen, Synthie-Funk – stets unterlegt mit den eiernden Keyboards, die M83 ihr Alleinstellungsmerkmal geben. Alles nicht übel, aber eben erneut kein Album, das annähernd die Kraft des Frühwerks erreicht.

    Das steckt drin: Chromatics, Metric, Metronomy

    weitere Platten

    Knife + Heart OST

    VÖ: 08.03.2019