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    Lying In States
    Wildfire On The Lake

    VÖ: 02.06.2006 | Label: Flameshovel / Alive
    Text: Florian Levenig
    5 / 12

    Requiem für ein nicht totzukriegendes musikalisches Genre. Lying in States geben zehn Salutschüsse ab.

    lying in states nennt man es, wenn der Sarg eines prominenten Verstorbenen vor der Bestattung hergerichtet wird, damit die Öffentlichkeit kondolieren kann. Hier also, auf dem zweiten Album der fünf aus Chicago, wird der Post-Rock der 80er und 90er Jahre aufgebahrt. Wobei die Frage gestattet sei, warum der überhaupt so lange überleben konnte. Ganz einfach: Weil in der Heimatstadt von Lying in States der Postrock sowie alles erdenklich Dissonante bekanntlich eine Art Volkssport sind. Und das ist zugleich das Problem. Lying in States erweisen so unterschiedlichen Bands und Sub-Genres die letzte Ehre, dass man Wildfire On The Lake mitunter die verkrampfte Suche nach der eigenen künstlerischen Identität anhört. So wechseln Noise-Core (“Both Sides”), Kraut- (“Hackles”), Prog-Rock (“Wired Saint”) oder Alt.Country (“Tell Me”) so ruckartig einander ab, dass einem irgendwann der Atem versagt. Immerhin, mit “Newgard”, einer hübschen (Toten-)Tanznummer im Stile von Q and not U oder den jüngeren Modest Mouse sowie dem für Postrock-Verhältnisse beinahe eingängigen Titelsong haben sich Lying in States die besten Momente bis zum unvermeidlichen Ende aufgespart. Mein Beileid.