Lukestar
Lake Toba
Text: Patrick Agis-Garcin
Als hätte man den beschwingten Powerpop der
Weezer-Anfänge mit dem fantasievollen Emo-Prog von Circa Survive in einen Topf
geschmissen und das Melodieverständnis der Shins untergerührt, vereinen Lukestar aus
Oslo auf ihrem zweiten Album Zutaten, die eigentlich nicht so recht zusammenpassen
sollten. Kompakte Strukturen, auf den Punkt gespielte Gitarren und eingängige Hooks
gehen Hand in Hand mit einer ätherischen Grundstimmung, für die neben kleineren
Prog-Finessen vor allem die außergewöhnliche Stimme von Sänger Truls verantwortlich
zeichnet. Sein androgynes Falsett schraubt sich in jene himmlischen Höhen, die sonst
Tagträumern wie Sigur Rós oder Mew vorbehalten sind. Hin und wieder wünscht man sich
zwar weniger Zucker und mehr Abwechslung. Trotzdem: ein gelungener Überraschungscoup.