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    Luke Temple
    Hold A Match For A Gasoline World

    VÖ: 18.08.2006 | Label: Fargo / Rough Trade
    Text: Armin Linder
    4 / 12

    Probier’s mal mit Gemütlichkeit. Aber erwarte nicht, dass reduzierten 60s-Pop dann noch jemand hören will.

    Ein Lebenslauf wie ausgedacht: Luke Temple stammt aus einem verschlafenen Kaff in Nordkalifornien und hat seine bisherigen Lebensjahre unter anderem damit verbracht, mit einem Schlafsack im Wald zu übernachten und in einem Süßwarenladen zu jobben. Von den ersten Assoziationen bis zur Beschreibung seiner Musik ist es nur ein kleiner Schritt. Die nämlich ist pfadfinderhaft verschroben, idyllisch, zuckersüß und zäh wie Kaugummi. Luke Temple wäre vielleicht gerne Nick Drake, der junge Neil Young oder am besten Simon und Garfunkel in Personalunion, bleibt aber doch nur ein Waldschrat, um den man einen großen Bogen machen sollte. Abgesehen von den halbwegs gefälligen „Make Right With You“ und „Private Shipwreck“ lohnt höchstens manch hübsche Textzeile eine Annäherung. Und seine kleinen Beobachtungen singt Luke Temple so langsam, dass man jede einzelne verstehen und derweil noch einen dreiseitigen Aufsatz darüber schreiben kann. Man wundert sich schon, wie das Kerlchen so behäbig musizieren kann, ohne dass ihm die Finger einschlafen. Die Füße des Zuhörers hingegen sind nicht so resistent, zeigen zunehmend Taubheitserscheinungen. Es gibt wenige Platten, die ein dringendes Bedürfnis nach Speed Metal erzeugen, selbst wenn man nie Speed Metal gehört hat. Diese zählt dazu. Ein Königreich für ein klein wenig Aufregung.