So langsam wird der Platz eng. Lovehatehero wollen sich ins gnadenlos überfüllte Screamo-Headquarter quetschen. Dort hinein, wo Funeral For A Friend, A Static Lullaby und Chiodos ihre eigene Sitzecke aufgemacht haben. Zwischen diesen Bands heute noch aufzufallen, ist eine verdammt schwierige Aufgabe. Lovehatehero versuchen es trotzdem, und ansatzweise gelingt es ihnen sogar dank zweier begnadeter Gitarristen, die alles niedermähen, bevor man das Wort “Metal” ausgesprochen hat. Das technische Niveau der Flitzefinger bringt feinste Riffkost zutage, die jedem altgedienten Maiden-Fan das Wasser in die Augen treiben dürfte. Spätestens bei den Soli. Eine Frage des Geschmacks bleibt der leicht weinerliche Duktus des Gesangs. Davon kann auch die farbenfroh gestaltete Palette der Schreikunst nicht ablenken. Neben den filigranen Ausflügen in die Welt des Muckertums halten sich Lovehatehero an bewährte Stilmittel, die den Zugang für die breite Hörerschaft erleichtert: poppige Melodien vs. fieses Gekreische vs. deftiger Moshpart. Ob das reicht, um langfristig Aufmerksamkeit zu ernten?