Lotion
Nobody`s Cool

Herrlich hölzernes Geklopfe im Hintergrund, vorne rappeln und schrappeln die Gitarren, alles klingt 1 A nach wahrhaft großem Gefühl und tiptop melodisch. „Juggernaut“ läßt das Kreuzband
zappeln. Oder „Sandra“, die Liebeserklärung, die original naiv zwischen Glockenspiel und Gitarrenwut pendelt („won`t you read my propaganda?“). In einem solchen Fall weitet sich das Hörerherz fix zu einem saftigen Steak, wie ja schon Prof. Dr. Schneider rausfand. Lotions zweites Album ist eine schöne Mischung aus kleinen und großen Explosionen. Freunde von Bivouac, Buffalo Tom oder Superchunk haben keinen Grund, Lotion nicht zu mögen. Unnötig nur, daß `Big Cat` versucht, diesen großen Wurf krampfhaft als „New Yorks erste wirkliche Pop-Band“ zu verkaufen. Zugegeben, Lotion können auch so wie XTC mal konnte, machen das aber eher selten. Meistens spielen sie so Zeug, bei dem die Frau von unten anruft, und mal wieder fragt, ob man keine Tennisbälle unter die Boxen legen kann. (Stand wohl mal in `Brigitte`.) Nee, kann man leider nicht. (Stand mal in VISIONS.)