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    Lost In The Trees
    A Church That Fits Our Needs

    VÖ: 16.03.2012 | Label: Anti/Indigo
    Text: Oliver Uschmann
    9 / 12
    Lost In The Trees - A Church That Fits Our Needs

    Ari Pickers Projekt verwebt persönliche Traumata mit kunstvollen musikalischen Gebilden Dieses Mal: den Selbstmord seiner Mutter.

    Das erste Album „All Alone In An Empty House“ erzählte Geschichten von einem Vater, der seelisch missbraucht und einer Mutter, die schon vor Aris Dasein gebrochen wurde, in dem sie kurz nach der Geburt ihre Zwillingstöchter verlor. Nun ist sie tot, und wieder findet der Komponist und Chef der siebenköpfigen Band Lost In The Trees die Ruhe, sein Herz nicht in formlosem Furor auszuschütten, sondern sorgsam und anspruchsvoll Kunstwerke zu bauen. Dabei gelingt dem Mann, in dessen Biografie emotionale Wunden und ein Studium am Boston Berklee College of Music zusammenkommen, die Verschmelzung von Atmosphäre und Komplexität. Die Stücke arbeiten mit krummen Taktzahlen und virtuosen Polyrhythmen, wie man sie sonst aus Latin, Jazz, Neuer Musik oder dem Progrock kennt. Zockertechnik, eigentlich, aber hier erschlägt sie die Hörer nicht, sondern dient sogar der seltsamen, einnehmenden, klagenden und auch unheimlichen Stimmung. „Neither Here Nor There“ klingt wie eine Mischung aus der Titelmusik der Psycho-Serie Dexter und des Adventure-Spiels Monkey Island. In „Golden Eyelids“ und „This Dead Bird Is Beautiful“ verbindet sich eine Klage über den Tod mit der Streicher-Ästhetik alter Thriller zu einer ganz eigenen Dramatik, von der man nicht genau weiß, ob sie zu weit geht und gefesselt ist, da viele Fragen offen bleiben. Prickers klare, feminine Tenorstimme erinnert während der zwölfteiligen Reise an Stuart Murdochs Gesang bei Belle & Sebastian. Wo der allerdings mit bösem Humor fiktive Geschichten erzählt, ist hier jeder Ton ein Requiem.

    weitere Platten

    Past Life

    VÖ: 14.03.2014