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    Lorraine
    The Perfect Cure

    VÖ: 26.04.2004 | Label: Rec 90/Cargo
    Text: Daniel Gerhardt
    6 / 12

    Die Kraft der zwei Herzen. Lorraine wollen aus Pop und Elektronik die perfekte Medizin mischen. Wenn bloß die Nebenwirkungen nicht wären…

    Ein ziehender Schmerz in der Brust. Ein dicker Kloß im Hals. Ein Stechen in der Seele. Oben in Norwegen, wo das Alleinsein längst zur geografisch bedingten Volkskrankheit geworden ist, wollen sie jetzt ein Mittel dagegen gefunden haben. Sie, das sind drei lächerlich junge Männer mit Instrumenten. Sie haben ihr letztes bisschen Herzschmerz zusammengekratzt, zehn Songs daraus gemacht und auf einer Platte zusammengefasst, die traurigen Menschen das Weinen abnehmen soll. Wenn im verschaukelten “Highlights” aus elektronischen Modegags und zeitlosen Klavierklängen eine kleine Hymne zusammengesetzt wird oder das finstere “Ghosts” zu den gespenstischen Tönen einer vergessenen Trompete vibriert, ist vor lauter Staunen wirklich nicht mehr an Tränen zu denken. Wenn sich aber gleich das Titelstück am eigenen Geschrei verschluckt und knapp angerissene Einfälle in “Twenty Years” oder “Under Water” zu ganzen Songs aufgepustet werden, sind Lorraine nur noch wie Muse. Mit schlechteren Songs und weniger Stimme. “The Perfect Cure” ist ein Album mit Momenten, die einem vormachen, dass man ein gesunder, glücklicher Mensch ist. Wenn man aber am nächsten Morgen wieder aufwacht, ist das Stechen in der Seele immer noch da. “Confusing loneliness with peace”. Die perfekte Einbildung. Höchstens.

    weitere Platten

    Lorrainne (EP)

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