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    Lord Buffalo
    Tohu Wa Bohu

    VÖ: 13.03.2020 | Label: Blues Funeral/Cargo
    Text:
    9 / 12
    Lord Buffalo - Tohu Wa Bohu

    Heilloses Durcheinander herrscht keins auf dem zweiten Lord-Buffalo-Album, eher Heavy-Blues, -Folk und -Americana. Wobei keiner dieser drei ohnehin schwammigen Genrebegriffe der Band aus Austin wirklich gerecht wird.

    Wenn Lord Buffalo Folk spielen, dann solchen, der hinter Nebelschwaden und morschen Jägerzäunen wohnt. Wenn es Americana ist, vertont er die staubige Dritte-Welt-Land-Realität der Heartland-Abgehängten, jenseits von Wohnwagensiedlungen und windschiefen Hütten – das aus Zwang kriminelle Brüderpaar aus „Hell Or High Water“ würde Lord Buffalo heranziehen, um seine Heimat West Texas zu charakterisieren. Im Vergleich zum stimmigen Debüt „Lord Buffalo“ von 2017 hat Sänger und Zeremonienführer D. Jesse Pruitt seine Stimme noch mal gesenkt, was ihm in eindringlichen Momenten – und von denen gibt es einige auf „Tohu Wa Bohu“ – eine Storyteller-Autorität der Sorte Nick Cave verleiht. Schön, den Sound einer Band als cinematisch umschreiben zu können, ohne dass es um Post-Rock geht. Schön auch, dass einem nie Pferde, Cowboys und Forts in den Sinn kommen, wenn Lord Buffalo ihren Verlorene-Seelen-Tanz zu Klavier und trauernder Geige tanzen. Der unnachgiebige Anschlag, der in den Rhythmus von „Wild Hunt“ hineinzieht, steht dabei nicht im Geringsten im Gegensatz zur Schwermut von „Dog Head“, in dessen Mitte eine sinistre Gitarrenmelodie dann den Wendigo herbeiruft. „Tohu Wa Bohu“ ist so dicht und gewichtig geraten, dass das Debüt im Rückblick wie Warmspielen erscheint.

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