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    Loose Fur
    dto.

    VÖ: 13.01.2003 | Label: Domino/Zomba
    Text: Quintus Berger
    7 / 12

    Sonic Youth-Producer Jim O’Rourke und die Hälfte von Wilco debütieren mit einem spannenden, wenn auch nicht in Gänze zufriedenstellenden Album.

    „Loose Fur“ ist das Ergebnis der nach der Fertigstellung des letzten Albums entstandenen Zwangspause von Jeff Tweedy. Der Wilco-Chef war von der Zusammenarbeit mit Produzent und Mixer Jim O’Rourke (Gastr del Sol, Sonic Youth, Stereolab etc.) so beeindruckt, dass er gemeinsam mit ihm sowie dem neuen Wilco-Drummer Glenn Kotche ein Bandprojekt aus der Taufe hob. Dabei kam eine Mischung aus elektronischem Indierock und minimalistischen Krautrocktönen heraus, die endgültig O’Rourkes Einfluss auf Tweedys letzte Stilentwicklung offenbart. „Laminated Cat“, der erste der sechs Songs, bringt LoFi im Velvet Underground-Sound, bevor Kotche mit dem psychedelischen „Elegant Transaction“ einmal mehr sein immenses Gefühl für understatete Rhythmik beweist. Das im Vergleich zum Rest der CD ungewöhnlich kurze, eingängige „You Were Wrong“ hätte auch auf „Yankee Hotel Foxtrot“ eine gute Figur gemacht, während das neunminütige „So Long“ mit improvisiertem E-Gegniedel, gepaart mit akustischen Akkorden zu harmonischem Gesang, zwar interessante Ideen birgt, letztlich aber viel zu lang ist. Das aus Rock-, Elektronik-, Country- und Freejazz-Elementen zusammengesetzte Instrumental „Liquidation Totale“ endet in einem Hendrix’schen Lärminferno, bevor „Chinese Apple“ mittels Harmony-Vocals zu Unplugged-Geklampfe erneut ein wenig Lagerfeuerromantik aufkommen lässt. Insgesamt zeigen Loose Fur tolle Ansätze, sind jedoch zu inkonsequent, sich für einen roten Faden auf ihrem Debüt zu entscheiden.