Looper
The Geometrid

Looper bemühen sich, mit den Sounds von gestern den Soundtrack für morgen zu liefern.
Looper ist die Band, wegen der Stuart David vor einem halben Jahr bei Belle & Sebastian ausgestiegen ist – abgesehen von dieser Personalie (und natürlich dem Label) haben die beiden Gruppen allerdings kaum etwas gemein. Wo B&S dem klassischen Indie-Pop-Song verpflichtet sind, gehen Looper experimentierfreudiger zu Werke und nutzen alle möglichen Sounds aus dem Fundus elektronischer Klangerzeuger. Das Bild auf dem Cover gibt dabei in gewisser Weise die Richtung vor, denn die Songs auf „The Geometrid“ wirken ebenso antiquiert wie futuristisch. Der Opener „Mondo ‘77“ klingt eher nach ‘88er-Europop mit Lofi-Charme, im „Modem Song“ werden die Sounds verwendet, die einem beim einloggen ins Internet mitunter ganz schön nerven können. Wenn danach bei „Puddle Monkey“ endlich mal die E-Gitarren eingestöpselt werden, ist der Spaß schon nach einer halben Minute wieder vorbei, und der latent melancholische Semi-Popsong „These Things“, der von Stuarts Gattin Karn gesungen wird, bereitet allen Hoffnungen auf eine ordentliche Packung Noise ein bittersüßes Ende. Insgesamt ist „The Geometrid“ sicher kein übles Album, kein Song klingt wie der andere, es werden Unmengen von ko(s)mischen Klängen aufgefahren – aber im Ohr mag sich kein einziges Stück festbeißen.