Elvis und Danzig durch den Hardrockabilly-Fleischwolf drehen und dabei noch Party machen? Könnte ins Auge gehen. Muss es aber nicht zwangsläufig, wie dieses RocknRoll-Trio aus dem – ausgerechnet – Schwabenland beweist.
Bei dem Bandnamen und CD-Artwork hätte ich ja nun wirklich mit allem gerechnet, beim besten Willen aber nicht mit so einer schwungvollen Partyrakete, die locker als die Dr. Feelgood-Variante von Reverend Horton Heat durchgehen könnte. Jungs, habt ihr das denn nicht tausendfach auf der Rockerschule vorgegeigt gekriegt: Auf so ein Plattencover gehören tätowierte Dauerhalbstarke, protzige Ami-Schlitten, Flammen, Teufel und son Zeug! Nicht mal ne leicht geschürzte Dame im 50s Pin-Up-Stil? Whiskeypulle? Vielleicht noch Würfel…? Okay, okay, schon kapiert: Außer in den -allerdings wohl auch nicht so bierernsten – Texten wird das böse Buben-Image ausnahmsweise mal nicht bemüht. Die ja eigentlich unheilige Allianz von Rockabilly-Beat und Hardrockgitarre und den echt ziemlich kraftvollen Danzig/Elvis-mäßigen Vocals funktioniert, und hat man seine puristischen Zweifel erst mal überwunden, kann man sich in der nächsten, knappen halben Stunde in vierzehn Lektionen eine satte Dosis guten Partylärms mit ein paar echt zündenden Hooklines abholen. Früher nannten sie das Pubrock, heute nenne ich es einfach mal ernsthafte Konkurrenz für die Berliner Party-RocknRoller Mad Sin.