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    Lone Wolf
    The Devil and I

    VÖ: 21.05.2010 | Label: Bella Union
    Text: Oliver Schröder
    7 / 12
    Lone Wolf - The Devil and I

    „This is war“, verkündet der Einsamste unter den Songschreibern. Wer sich mit seinem düsteren Folkrock befasst, versteht sofort, was gemeint ist. Dies ist eine Platte für Heimgesuchte und Gebrochene.

    Paul Marshall klingt wie ein Mann, der schon viel mit ansehen musste. Sein Albumdebüt hat er noch unter seinem eigenen Namen veröffentlichen können. Für The Devil And I ist er nun zum einsamen Wolf geworden, einer klassischen Figur aus Literatur, Film und männlicher Sehnsucht, denn der wahre Kriegsschauplatz befindet sich in den Köpfen der Menschen, wo Schlachten aus Leidenschaft geschlagen werden. Marshall hinterlässt auf seiner schicksalhaften Odyssee durch die Abgründe der Seele eine beeindruckend deutliche Fährte. Eigensinnig zwar, aber doch schon tausendfach beschritten: der Versuch, einem vorherbestimmten Schicksal zu entgehen, und die vernichtende Erkenntnis, dass das einfach nicht möglich ist. Überlebensgroße Songtitel wie Russian Winter oder Buried Beneath The Tiles verstärken zusätzlich den Bezug zur klassischen Tragödie. Keep Your Eyes On The Road dient als exemplarisches Beispiel für die Dramaturgie von The Devil And I: Dem bänkelsängerhaften Intro folgt eine unheilvolle Gitarrenlinie, vorangetrieben durch eine harte Bassdrum und die merkwürdig sanft-apathische Stimme Marshalls. Im Hintergrund leiten dunstige Streicher das Finale ein, das schließlich wie ein reinigendes Gewitter über das Szenario hereinbricht. „Blut, du behältst dein Recht/ Schreibt ‚guter Engel!‘ auf des Teufels Hörner/ So sind sie nicht sein Zeichen mehr!“, schrieb Shakespeare einst in Maß für Maß. Lone Wolf reicht hier etwas verspätet den Soundtrack dazu nach.