In Songs wie “Courage”, “Fool On Impact” oder “Shipwrecked Heart” kann man sich nicht nur wegen der warmen Bläser verlieren. Das sind große, markante Melodien, vorgetragen mit Charakter und arrangiert mit so vielen Details, das fast schon das Kopfkino anspringt. Es orgelt zwar wie auf dem Jahrmarkt und der fußwippende Offbeat hoppelt durch die Platte, aber eigentlich dominiert und fasziniert eine einnehmende Stimmung, wie man sie in dieser Mischung noch nicht gehört hat. Einerseits Ska, Party und Gelächter, andererseits Songwriting von Format, Zuhörmusik und eine fast verträumte Stimmung zum versonnen-in-die-Ferne-Schauen. Häufig sogar in ein und demselben Song. Die Magnetics haben keine Angst vor Streichern (“Come On, Bring It Home”), sie grooven, treiben und variieren so stark, dass man die Platte trotz satter 17 Songs kurzweilig durchhören kann. Lorraine Mullers Stimme hebt sich zwar nicht sehr stark vom Ska-Poppunk der Dance Hall Crashers ab, aber die Songs, die sie sie hier abseits ihrer Hauptband Kingpin (Kanadas erfolgreichster Ska-Export) geschrieben hat, geben ihr Raum für Entfaltung. Eine überraschend musikalische, dichte und stellenweise gar berührende Platte.