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    Lithium
    Cold

    VÖ: 11.11.2002 | Label: No Fashion Records/Zomba
    Text: Michael Klarmann
    1 / 12

    Lauscht man Gruftelektronikern, so springt einen oft genug deren Botschaft an: Die Welt ist schlecht. Manchmal indes sind Tonträger noch um einiges schlechter.

    Melancholie, Trauerspiel, in EBM-Format gepresste Tragödien. All diese Umschreibungen könnten dienlich sein, den Sound auf dem Debütalbum von Lithium aus Schweden zu skizzieren. Indes wären ebenso zulässig: aufgesetzte Larmoyanz und monotone Gefühlsduselei. Denn was Johnny Hagel (Ex-Tiamat) und Carl Nilsson (Moth) präsentieren, das ist laut Presseinfo “industrial music with a futuristic spirit” – aber eigentlich nichts Anderes als die Romantik vergangener Jahrhunderte in ein schlecht gebügeltes Elektrogewand gewickelt. Denn einmal abgesehen vom dahingeschepperten Hardcore-EBM-Trasher “Hero In Paradise” wird das Stockholmer Duo einfach seinen bemüht klingenden Pathos kaum los und badet förmlich darin. Was die nach dem leichtesten Metall benannte Band dabei mit vermutlich versteinerter Miene andeuten will, ist die Gruftkuschelrocknähe zu den Sisters Of Mercy, Type O Negative oder Paradise Lost. An deren Kultstatus kommen Lithium mit ihrer Saitenschrammelei auf elektronischem Soundteppich nie heran. Der Weg ist eben nicht das Ziel und die ersten Meter nicht das glorreiche Ende eines Marathons. Aber für einen solchen stampft die Musik auch zu sehr und die Band singt völlig zurecht “I am the agony”…