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    Limp Bizkit
    Results May Vary

    VÖ: 22.09.2003 | Label: Motor/Universal
    Text: Patrick Großmann
    8 / 12
    Limp Bizkit - Results May Vary

    Mit neuem Blut an Bord machen die Lummelkekse Freddies Androhung wahr und veröffentlichen ein Album mit so etwas wie echten Songs. Aber brauchen wir das?

    Was war das für ein absurdes Kesseltreiben um das vierte Album von Vollzeit-Großmaul/Teilzeit-Plattenboss Fred Durst und seinen New-Metal-Millionären. Top-Produzenten wie Rick Rubin wurden verschlissen, namhafte hired guns ein- und wieder ausgeladen (bzw. deren Beitrag nicht verwendet), um die von Gitarrist Wes Borland hinterlassene Lücke zu stopfen. Alles wohl nicht annähernd genug, um des Zampanos vollmundige Ankündigungen zumindest einigermaßen einholen zu können. Just als Durst allein sämtliche Zügel und so etwas wie ein Produkt in Händen hielt, trat schließlich Mike Smith (Ex-Snot) auf den Plan. Abermals landete ein Teil des Materials im Müll, wurde neu angesetzt. Mit, so viel kann man jetzt sagen, in der Tat bemerkenswerten Folgen: Das Gros der 16 Tracks wagt eine deutliche Abkehr von HipHop-zentriertem Standard-Gewummer, lässt Raum für flächige Gitarren, Keyboards und – ja, auch das – durchaus potente Melodien. Statt stumpfem Protz-Gehabe, welches höchstens noch das heftige „Gimme The Mic“ und „Head For The Barricade“ dominiert, darf man gar erste Risse im Selbstbild des Selfmade-Supermackers konstatieren, was in einer akustisch gehaltenen Interpretation der Who-Ballade „Behind Blue Eyes“ (!) gipfelt: „No one knows what it’s like to be mistreated, to be defeated“, wimmert es da. Andernorts beteuert Durst „I’m sorry, so sorry“. Auch die zwischen zerbrechlichen Pop-Strophen und hymnisch-treibenden Refrains changierende Introspektion „Build A Bridge“, das luftige, von Sam Rivers‘ Bass getragene „Down Another Day“, „Let Me Down“ oder den mit zwingenden Riffs und überraschenden Vocal-Harmonien gesegneten Höhepunkt „Underneath The Gun“ hätte so sicher niemand erwartet. Limp Bizkit sind verblüffend erwachsen geworden. Rollbrett-Mania, Motherfucker-Gedisse und „Full Nelson“ waren gestern. Freddie singt. Leidet. Zweifelt. Fraglich nur, ob das im Sinne seiner jugendlichen Fans ist.

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