Power haben sie ja, die jungen Herren aus Duisburg. Das beweist gleich das knackig rockende Eröffnungsstück “Whatever You Say”. Auch Nummern wie “Something In My Head” oder das epische, über neun Minuten lange und von diversen Tempowechseln durchzogene “Cumshot” lassen die Füße unbeschwert mitwippen bzw. den Kopf nicken. Der Wunsch nach künstlerischer Originalität ist dagegen kaum eine der großen Tugenden von Law: Jedes der zehn Stücke könnte so oder ähnlich auch von einem der unzähligen Alben amerikanischer Alternative-Bands aus den Mitt- bis Endneunzigern stammen. Hier ein wenig Post-Grunge, dort etwas krachender College-Rock mit Punkpop-Appeal. Auf der Plusseite ist dafür die transparente Produktion zu verbuchen. Weder ertränken die brachialen Gitarren in “The Ordinary” Uli Rogoschs überraschend ausdruckstarken Gesang, noch klingt das Schlagzeug nach einer x-beliebigen Metal-Produktion. Unterm Strich besitzt “In My Head” so viel Charme, dass man über die laufenden Zitate und Anachronismen gern hinweghört. Vorausgesetzt, man ist bereit für eine kleine Zeitreise oder hegt vielleicht sogar den Wunsch, die besagte Ära wäre nie zu Ende gegangen.