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    Leya
    Watch You Don't Take Off

    VÖ: 26.05.2006 | Label: Rubyworks/Rough Trade
    Text: laura gansera
    6 / 12

    Irischer Breitwand-Gefühle-Pop, der mehr eigenwillige Kontur vertragen könnte und dessen dick aufgetragene Farben schnell verblassen.

    Eine Prise Coldplay-Pathos, ein kräftiger Schuss Piano-Pop à la Keane, ein Teelöffel Athlete-Wohlklang. Die Zutaten sind bekannt. Eindrucksvoll ist die modulationsreiche Stimme von Sänger/Songschreiber Ciaran Gribbin. Sie kann flüstern, intim schmeicheln – da ist sie am stärksten – und auch mächtig donnern. Verliert sich aber gern ins Über-Melodramatische, weil ihr klare Melodielinien fehlen. Eine Spannbreite, die auch im Soundspektrum der elf Songs aufgefächert wird: von filigranen Piano-Balladen zu stürmischen Rock-Epen, vom Klang glockenheller Britpop-Gitarren zu schrillen Synthie-Clustern und Streicher-Akzenten. Gribbin singt von großen Gefühlen: „Love is a drug, and you can’t get enough“. Ach, die Liebe. Großer Seufzer. Mal ist sie nur nach außen hin perfekt, mal bleibt sie unerwidert, mal wird sie zur überquellenden Sehnsucht. Liebesszenarien, die so melancholisch und pathetisch ausgeleuchtet sind wie die Küstenlandschaften Irlands. Auf Postkartenbildern. Wenn nur die Konturen persönlich-prägnanter und die Kolorierungen farbechter wären.