Lewd Prank
55 The Drive

Kraftvoll-treibender Spätzünder-Punkrock aus Trier.

Lewd Prank konnten schon auf dem zwölften und letzten Teil unserer „The New, The Classic And The Unexplored“-Compilationreihe mit dem Song „Barking At The Moon“ glänzen, und nun liegt endlich das komplette Album vor: Eingerahmt von einem – besonders was die Gitarren angeht – schön warmem und flächigem Sound, lassen Lewd Prank in zwölf Songs das große Gefühl im kleinen Leben hoch leben und dann wieder tief fallen: verwundbar, zornig, etwas-ändern-müssend. Mit Schmackes und Elan wird ungestüm, aber nicht planlos drauflos geholzt (siehe beispielsweise „Steps Made“), folgt die Band bisweilen US-Indierock-Pfaden, die bis in den Anfang der Neunziger zurückführen („Burning“), erinnert dann aber wieder oft an die Leidenschaft Samiams oder Avails Kraft minus Sufffolgen… Alles in allem steht auf Lewd Pranks Fahne der eher unspektakuläre way of punkrock life geschrieben: Man hat keine großen Gesten oder unumstößlichen Gewissheiten parat – eine Haltung, die sich konsequent auch im Songwriting niederschlägt: Auf „55 The Drive“ findet sich kein Überhit, den man sofort mitgröhlen kann und will, man ahnt schnell, dass man frühestens beim dritten Durchgang so richtig warm mit den Songs werden wird. Was sich dann auch prompt bewahrheitet…