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    Letzte Instanz
    Kalter Glanz

    VÖ: 05.03.2001 | Label: Andromeda/EFA
    2 / 12

    Seuche deutsche Leidkultur: Ergriffenheit ist reine Gier, Gefühlsduselei leider die Schattenseite!

    Laut Presseinfo gab es so „eine Symbiose aus klassischen Streichersätzen, modernen Loops und New Metal“, wie auf dem neuen Album von Letzte Instanz, „noch nie vorher in deutschen Landen.“ Welche Vermessenheit! Da scrabbele man doch kurz im Lexikon: Letzte, „das Ende bildend“ – Instanz, „zuständige Behörde“. Wird dem Amtsschimmel etwa langsam schlummerig? Denn was die bardigen Dresdener servieren, ist musikalisch wirklich nett gespielt und dank des schön gestöhnten Gastgesangs von Marta Jandova (Die Happy) und Sven Friedrich (Dreadful Shadows) manchmal okay anzuhören. Andererseits aber hat sich die Instanz unglaublich viel an unglaublich vielen Schultern unglaublich praller Bruttoregistertonnen Ergriffenheitsreigen, Liedermacherfolkrock und schlimmstenfalls sogar an jener mit der bösen Tätowierung ‘Gepflegte Langeweile’ ausgeflennt. In „Das schönste Lied der Welt“ heißt es, gewiss ironisch: „Es ist das schönste Lied der Welt, wir spielen das was euch gefällt, wir wollen euch das Herz berühren.“ Treffer, versenkt! Was bleibt? Zwölf selten schwer metallisch rockende, dafür oft poppende Durchlauferhitzer-Epen – versprochene ‘Brachialromantik’ Fehlanzeige! „Oh, Fortuna!“ akzentuiert: „Ich versteh das einfach nicht, und Spaß hab ich hier wirklich nicht.“ Das macht nicht betroffen, es betrifft – etwa den das hier Niederschreibenden.