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    Let's Wrestle
    Nursing Home

    VÖ: 20.05.2011
    Text: Maik Maerten
    Let's Wrestle - Nursing Home

    Wie Sturmböen am Lagerfeuer fegen Let’s Wrestle über den Indierock und kokeln die Akustikgitarre an. Merke: Auch Funken sind heiß.

    Dass Nursing Home überhaupt eine Lagerfeuerplatte ist oder sein könnte, scheint zunächst einmal ein wenig abwegig. In Dreams Part II, If I Keep On Loving You und In The Suburbs schrammeln und kloppen sich mit Verve durch das Garagentor. Sänger Wesley Patrick Gonzales singt von den Vorzügen des Lebens in der Vorstadt, von prügelnden Pokémons und Sex mit Queen Victoria. Die Naivität der Texte spiegelt sich in den simplen Songstrukturen wider. Drei Minuten brauchen Let’s Wrestle nur ganz selten, um ihre Geschichte zu erzählen. Gitarren aufdrehen und los geht’s! Rock muss nicht einfach sein, aber er kann es und wird trotzdem funktionieren. Ab und zu werfen Let’s Wrestle mal ein kurzes J-Mascis-Gedächtnis-Solo ein, mehr Fisimatenten braucht es nicht in der ersten Viertelstunde. Die Spannung liegt in der Kreativität, die Let’s Wrestle mit diesen minimalen Mitteln entwickeln. Viele Songs würden eben auch am Lagerfeuer funktionieren. Aufgenommen von Steve Albini und elektrisch verstärkt klingt das Ganze natürlich krachiger. Aber die Struktur bleibt dieselbe. Kein Netz, kein doppelter Boden schützt die Melodie. Es gibt kein Stolpern, kein „Der Song braucht ein bisschen, bis er wirkt“. Auf Nursing Home
    muss alles unmittelbar sitzen. Und trotzdem gewinnen Let’s Wrestle jedem Song noch eine eigene Färbung ab. Vom vorsichtigen Folksong For My Mother über die basslastige Slacker-Hymne I’m So Lazy und den Kaputtrocker There’s A Rockstar In My Room zurück zur Lagerfeuer-Gitarre von Getting Rest, die das Album dorthin zurückführt, wo es nicht begann.

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