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    Les Dickinsons
    On My Lips

    VÖ: 22.07.2003 | Label: What's So Funny About/Indigo
    Text: Tanja Stumpff
    8 / 12

    Der verspielte LoFi-Elektropop von Les Dickinsons geht ins Ohr, in die Beine und zitiert gekonnt die 80er Jahre.

    Ja, ja, die Retrowelle rollt. Auf der Straße fragt man sich, ob Mutti sich Mode traut oder einfach seit 20 Jahren die Garderobe nicht mehr gewechselt hat, im Radio haben 80er-Jahre-Klänge Hochkonjunktur. „Muss das sein?“, fragt man sich da des Öfteren. Nicht so beim Debütalbum von Les Dickinsons, einem Trio aus München, dem mittels Gitarre, Keyboard und Drumbox ein bezaubernder Stilmix gelingt. Minimalismus paart sich mit Monotonie, plötzlich auftauchende Synthie-Melodien bilden Gegensätze, im Hintergrund schrummelt mal kurz die Gitarre und setzt Akzente. Auch stimmlich herrscht Abwechslungsreichtum. Bei Songs wie „The Plan“ schwingt sich der recht einförmige Sprechgesang plötzlich zu leidendem Pathos auf und erinnert an Jarvis Cocker zu „Different Class“-Zeiten. „Mosquito“ erweist hingegen Brezel Göring die Ehre und nicht nur die französischen Lyrics verweisen auf Stereo Total. Les Dickinsons verzichten bei ihrer unbekümmerten Reise von den frühen Talking Heads über Depeche Mode bis heute auf übertriebene Plakativität und umschiffen so den trashigen Abgrund auf gelungene Art. Nett.