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    Sid Lerock
    Written In Lipstick

    VÖ: 01.11.2004 | Label: Ladomat/EMI
    Text: Tanja Stumpff
    8 / 12

    Zwischen gradlinigen Beats herrscht Platz für Atmosphäre: Sid leRock trotzt der Monotonie Unerwartetes ab, das sich nicht nebenbei erschließt.

    Einmal gehört und nichts ist passiert. Nahtlos fügt sich der dominante Rhythmus von Instrumentalstücken in die mit dunklem Gesang unterlegten Tracks. Ein erstes, wirkliches Aufhorchen gen Ende: „Add It Up“ der Violent Femmes erscheint zerstört in neuem Gewand. Das gesungene Intro setzt die Koordinaten, bevor ein straighter Beat erscheint, der nicht passen will. Die lakonische Stimme hält stoisch am Original fest, verliert sich ab und an in Schrägheit, und man fühlt sich auf eine sanfte Technoparty versetzt, bei der ein besoffener Indieliebhaber die Hoheit am Mikro gewonnen hat. Aus dem gelungen obskuren Wechselbad der Gefühle erlöst das hypnotische „Alive N’Swell“, das einen zum Wiederholungstäter werden lässt. Beim erneuten Durchgang entfalten hartnäckige Bässe gegen die Percussion ihren Reiz, man entdeckt Synthies und Geigen, die wie bei „Three Steps From Shore“ der Monotonie eine schwebende, traumhafte Stimmung abgewinnen, bevor „Lost In Gräser“ auf den Boden der Tanzfläche zurückführt. Und so gestaltet sich „Written In Lipstick“ als homogen wirkende Entdeckungsreise, deren Widersprüche dunkel im Verborgenen liegen.