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    Lea Porcelain
    Hymns To The Night

    VÖ: 16.06.2017 | Label: Rough Trade
    Text:
    7 / 12
    Lea Porcelain - Hymns To The Night

    Auch wenn das Kreuz auf dem Cover im goldenen Gegenlicht der Sonne erstrahlt, auf dem Debüt des Frankfurter Postpunk-Duos herrscht ewige Nacht.

    Der Albumtitel lügt nicht: Lea Porcelain schreiben Hymnen an und über die Nacht für Menschen, die die Stunden zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang am liebsten überspringen würden. Doch es ist keine gewöhnliche Dunkelheit, die den Hörer auf „Hymns To The Night“ erwartet. Dröhnende und wabernde Soundflächen umschlingen ihn wie der dichte Nebel das nächste Opfer in einem Horrorfilm. Über diesen atmosphärischen Klängen thronen die stoischen Loops rhythmischer Strukturen von Julien Bracht, die zumindest dezent auf seine Vergangenheit als Produzent elektronischer Clubmusik verweisen, bei Lea Porcelain aber eher an Krautrock oder TripHop erinnern. Dazu trägt Sänger Markus Nikolaus seine Texte mit einer affektlosen Kälte vor, die den Gesang von Ian Curtis ins Gedächtnis ruft und selbst in druckvollen und energischen Songs wie „Bones“ oder „Similar Familiar“ jeden Funken Euphorie erstickt. Selbst wenn Lea Porcelain einen Song mit einer folkig-luftigen Ukulele eröffnen („A Year From Here“) oder am Strand von Cornwall schreiben („Loose Life“), landen sie am Ende wieder in tiefschwarzer Nacht. Vor allem der Nebel aus Soundscapes wird ihnen dabei im Verlauf von „Hymns To The Night“ zum Verhängnis. Lediglich die Pianoballade „White Noise“ im Zentrum des Albums verzichtet ganz auf derartige flächige Sounds, in der zweiten Hälfte von „Hyms To The Night“ verschmieren sie die spannenden Schwarz-Weiß-Kontraste häufig zu einem undurchdringlichen Grau – und in diesem Nebel verlieren Lea Porcelain ihre Songs aus den Augen.

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