“Daft Punk Is Playing At My House” heißt die fiktive Feststellung, die das Doppelalbum furios eröffnet, und seltsamerweise entsteht der Eindruck, als habe auch Falcos “Kommissar” Einlass in den Keller des Soundsystems gefunden. Überdrehte Ekstase wird von lakonischer Monotonie abgelöst, erst gegen Ende werden bei “Too Much Love” durch eine natürlich wirkende Percussion neue Akzente gesetzt. Dass in Murphys Jugend in den Achtzigern nicht nur Synthiepop eine Rolle gespielt hat, stellt er mit dem herrlich schrägen Artpunk von “Movement” unter Beweis, der im verträumt verschlafenen “Never As Tired As When I’m Waking Up” seinen Gegensatz findet. Erweckung stellen die housigen Beats “On Reapeat” dar, und auch der “Disco Infiltrator” führt theatralisch überspitzt auf die Tanzfläche. Ein wenig langatmiger wird’s mit Album Nummer Zwei: Die zunächst gelungene Gleichförmigkeit von “Losing My Edge”, die die Aufzählung von Helden wie u. a. Can, Suicide, Lou Reed oder Human League begleitet, malträtiert bei einer Länge von fast acht Minuten irgendwann das Hirn, und auch den beiden, jeweils neunminütigen Versionen von “Yeah” hätte Kürze nicht geschadet. Einen Lichtblick stellt hingegen die “Beat Connection” dar, bei der der lakonisch rotzige Gesang der Percussion eine wunderbare Würze verleiht.
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