Ein Laptop-Album der Vernetzung: Digital-Pop, filmisch, lyrisch und feinsinnig in Szene gesetzt per Data-Highway.
Das Berliner Duo Laub führt die sehr eigene Art, elektronische Sounds und Stimme in Verbindung zu bringen, auf seinem neuen Album weiter. Fortan ohne Schlagzeuger Sebastian Vogel unterwegs, der sich ausschließlich Kante widmet, entstand der überwiegende Teil der Platte nicht in einem gemeinsamen Arbeitsprozess, statt dessen wurden die Tracks individuell bearbeitet und dann über das Netz ausgetauscht. Dieser High-Tech-Hintergrund ist aber sicher nicht der einzige Grund dafür, dass diese Musik so sauber, aufgeräumt, durchdacht und klar wirkt. Im Hintergrund liefert die warme, freundliche Stimme von Antye Greye-Fuchs den eigentlichen Bezugspunkt – als wäre man von einer herzensguten Krankenschwester aus dem Koma erweckt worden. Mit einladenden, lyrischen Worten wird darauf hingewiesen, dass man am Leben ist. Alsbald ist man in einer unbekannt, steril-freundlichen Welt, die Dinge werden mit anderen Augen gesehen, denn man hat vielleicht den Pop der Zukunft gehört. Es bleibt aber immer eine Distanz, als ob man analytisch ein Hörspiel verfolgt. Denn obwohl “Filesharing” eine warme, wohlige Platte ist, fällt es schwer, sich mit der Musik anzufreunden. Die Sterilität nimmt trotz freundlicher Worte kein Ende. Bilder von Mofafahrten durch Lavendelfelder (“Mofa”) bleiben schemenhaft, grob und pixelig.
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Kopflastig
VÖ: 01.01.1900