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    Last Leaf Down
    Fake Lights

    VÖ: 14.11.2014 | Label: Lifeforce/Soulfood
    Text:
    3 / 12
    Last Leaf Down - Fake Lights

    Zwischen Postrock und Shoegaze klingen Last Leaf Down viel zu behäbig und beliebig.

    Es ist eine Schande, dass die Deutungshoheit populärer Musik nicht bei den Künstlern liegt, sondern sich frei von jeder Hierarchie für jeden Hörer zugänglich macht. Das bedeutet folglich auch, dass willkürlich gewählte Genre-Zuschreibungen zu jeder Zeit kritisch hinterfragt werden können und sollten. So nämlich fallen einem all jene Taschenspielertricks auf, die einem heute als Shoegaze verkaufen wollen, was gestern noch Postrock war: “Fake Lights” von Last Leaf Down etwa. Zugegeben, beide Genres bieten ein Maximum an Überschneidungspunkten und definieren sich auch über die Größe der Effektsammlung, beschränken sich allenfalls nicht darauf. Wer der Schweizer Band an dieser Stelle also vorwerfen möchte, dass sie es sich in ihrem Nest aus verhallten Gitarren etwas zu bequem gemacht hat, liegt gar nicht so falsch. Wer nämlich unter anderem Anathema, Snow Patrol und Dredg als Inspirationsquellen angibt, müsste es eigentlich besser wissen. Last Leaf Down hingegen bemühen sich nicht, die gleichförmig vor sich hin plätschernde Masse aus Atmosphäre zu durchbrechen. Distinktionsmerkmale, die die einzelnen Stücke logisch voneinander abgrenzen, sind entweder versteckt oder nicht vorhanden. Das macht “Fake Lights” zu einem behäbigen bis schnarchlangweiligen Album. Es tut zwar niemandem weh, ist in zwei so maximal undefinierten Genres wie Shoegaze und Postrock aber quasi das Todesurteil. Wenn man als Band schon bemüht ist, die Postrock-Plattenkiste zu Grabe zu tragen, sollte man doch bitte schön darauf achten, dass die eigene Scheibe nicht oben liegt.