The Last Drop
Where Were You Living A Year From Now?

Auch diese Band schafft es leider nicht, den Stonerrock aus der Sackgasse zu manövrieren.
Beim ersten Hören der Platte fällt zunächst positiv auf, dass die vier Musiker aus dem englischen Stoke versuchen, einen kreativen Weg aus dem Sumpf der Gleichförmigkeit zu finden, in dem das Genre Stoner-Rock momentan zu versinken droht. Das geschieht dadurch, dass die Band größtenteils konventionelle Songstrukturen vermeidet und ähnlich wie die mächtigen Clutch sehr vertrackt und deshalb zeitweise auch äußerst spannend rockt. Zudem sind auf „Where Were You…“ neben den üblichen Einflüssen aus den Siebzigern und Neunzigern wie Led Zeppelin, Black Sabbath, Kyuss und Fu Manchu auch deutlich an Nirvana erinnernde Melodien zu finden („Tree`s Chilogy“, „Sheer Dementia“), die recht schnell ins Ohr gehen. Leider offenbart sich im Lauf der Platte aber immer deutlicher die Unfähigkeit der Band, den Hörer wirklich packen zu können. Exemplarisch dafür sind „Mummrah“ und „Wine, Cheese & Discussion“, die beide mit interessanten Gitarrenriffs recht vielversprechend beginnen, innerhalb der Songs aber keinerlei Steigerung zu bieten haben. Dieser Platte fehlt vor allem gegen Ende einfach das gewisse Etwas, um beim Hörer einen dauerhaften und positiven Eindruck zu hinterlassen. Endergebnis: Mit Sicherheit nicht der allerletzte Tropfen, aber auch weit davon entfernt, ein edler zu sein.