Das Swing Revival trägt weitere Früchte: Big Bands der 40er Jahre lassen grüßen.
Zwischen Swing, Be-Bop, Jazz und cooler Barmusik kurven die acht Anzugträger von Lars Vegas U.S. durch ein 40er Jahre Szenario amerikanisch orientierter Big Bands, und Glenn Miller und Gene Krupa winken freudig mit Stofftaschentüchern. Elegant eingefügte Bläsersätze werden von tiefen Posaunenklängen dominiert und stets mit schleichend gefährlichen Rhythmen versehen. Wie ein nasaler Zwitter aus Jello Biafra und Fall-Sänger Mark E. Smith intoniert Mr. Fabulous seine Visionen eines neoliberalen Amerika: Themen wie Indianerreservate, Drogensucht und die Krankheit als solche dürfen also nicht fehlen. Die hier vorhandenen zwölf Songs sind durch die Bank schmissig arrangiert und lassen sich sehr gut am Stück durchhören, und man fühlt sich inspiriert – unter Zuhilfenahme von pfiffig gemixten Longdrinks – mit Alex Brandt zusammen einen Bossa Nova-Tanzkursus zu absolvieren. Allerdings müssten wir als Tanzpaar zehn Kurstage à 75 Minuten belegen, um als Abschlussprämie das deutsche Tanzabzeichen in Supergold zu erreichen. Ich befürchte fast, dass uns der Redaktionsalltag hier einen zeitlichen Riegel vorschieben wird…