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    Lake Cisco
    Permanent Transient

    VÖ: 23.09.2011 | Label: G/Rough Trade
    Text: Henning Grabow
    8 / 12
    Lake Cisco - Permanent Transient

    Verkopft, das aber spielerisch – die junge Koblenzer Band Lake Cisco überrascht mit progressivem Alternative-Rock und präsentiert ein überaus reifes Debüt.

    Was das Quartett hier auf seinem ersten Album zusammenbringt, hat vom Fleck weg internationales Format. Schon nach kurzem Einhören drängt sich nicht nur der Referenz-Punkt Oceansize auf, die Stimme von Sänger Florian Sczesny ist stellenweise auch dermaßen nahe an Incubus‚ Brandon Boyd, dass, zumindest bei Studio-Aufnahmen, die Grenzen zwischen Original und Kopie verwischen (wer hier ungläubig dreinblickt, soll sich „An Answer Too Complex To Question“ anhören). Lake Cisco sind aber weit mehr als die Summe ihrer musikalischen Bezüge. „Permanent Transient“ ist ein von vorne bis hinten durchdachtes, abwechslungsreiches und technisch versiertes Stück progressiver Rockmusik. Die Palette reicht von knackig nach vorn preschenden Brechern wie „Body Tracks“ über subtilen Spannungsaufbau durch Interludes bis hin zu weitschweifigen Brocken wie „Quiet Assassin“ und „Cliffhanger“. Eine gute Idee, dass die letztgenannten Stücke das Album eröffnen und beschließen; dazwischen bleibt viel Raum, den Lake Cisco geschickt füllen und der vom melancholischen Titelstück zusammengehalten wird. Hinter Effektgeräten und vertracktem Anspruch versteckt die Band aber nie ihre Eingängigkeit, sondern vertraut ihrer musikalischen Intuition immer dort, wo die kühle Berechnung überhand nimmt. Und auch wenn ein wenig mehr Wumms an mancher Stelle nicht geschadet hätte, steht die Produktion den Songs insgesamt in nichts nach. Das macht „Permanent Transient“ zu einer erstaunlich runden Angelegenheit, wie sie sonst nur ganz andere in Koblenz zustande bringen.

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