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    Labirinto
    Divino Afflante Spiritu

    VÖ: 08.02.2019 | Label: Pelagic / Cargo
    Text:
    7 / 12
    Labirinto - Divino Afflante Spiritu

    Die Brasilianer Labirinto verjagen den Post-Rock aus seiner ätherischen Ecke und blasen jede Menge kraftvolle Elemente hinein:
    Harte Riffs, furchteinflößender Folk-Horror und dröhnender Post-Metal lauern in ihrem labyrinthischen Geflecht.

    Seit 13 Jahren machen Labirinto aus São Paulo schon Krach der epischen Art: An ausufernden post-rockigen Melodieflächen gepaart mit prügelnden Schlagzeug- sowie Gitarreneinsätzen eines Post-Metal-Zeitalters spart auch das neue Album „Divino Afflante Spiritu“ nicht. Dessen drängender, grimmiger Sound klingt, als wolle die Band einen Exorzismus vertonen. Obendrein zitiert der Albumtitel eine katholische Enzyklika des umstrittenen Papstes Pius XII, die übersetzt in etwa „durch Eingebung göttlichen Geistes“ heißt und sich mit dem Konflikt zwischen Naturwissenschaft und den Texten der Bibel auseinandersetzt. Übertragen auf die Atmosphäre des Albums könnte man von einem musikalischen Kampf zwischen Komposition und Kontemplation sprechen, der seinen signifikanten Ausbruch im beschwörenden Opener „Agnus Dei“ hat. Hier findet sich erstmals in der Bandgeschichte Gesang, der durchaus einen neugeborenen Charakter hat, denn darin wird von Feministin, Anarchistin und Punk-Musikerin Elaine Campos ebenso lust- wie leidvoll geschrien. Auch wenn Labirinto auf eine längere Bandgeschichte zurückblicken können, ist „Divino Afflante Spiritu“ erst die dritte Veröffentlichung in voller Albumlänge – die bevorzugte Spielwiese der Band sind offenbar EPs. Deren Kürze wäre auch in diesem Fall manchmal gut, denn das durchaus fesselnde Schema der druckvoll-dronigen und verzerrungslastigen Songs wirkt am Ende leicht ermüdend.