Wohl dem, der die als Katzen (!) geschminkten Ponyfrisur-/Scheitelträger auf dem Cover zu ignorieren weiss: Auf “My Gods” versammeln die vier Finnen nämlich nicht weniger als zwölf Pop-Perlen der Extraklasse, mit Glockenspiel aufgerüstete Haudrauf-Schnulzen, die sich vor betrunkenen Bombast-Uptempo-Stompern, wie sie uns die Doves mit “Pounding” schenkten, nicht zu verstecken brauchen. Hier werden, wie schon bei der Single “High Drama”, enthemmt alle Register gezogen. Die Endlossteigerung “Never Satisfied”: ein Schüppchen Gitarrenfeedback dazu und immer einen Tick zu schnell und zu lang, als man es eigentlich auf der Tanzfläche der Lederjackendisco aushält, zudem zum Kotzen kitschig, aber auf dem Nachhauseweg singst du trotzdem weiter. Der eigenwillige Gesang gewinnt im Laufe der Zeit zunehmend, zumal sich Sänger Markus Krunegard zwar leider auch für das eine oder andere Falsett nicht zu schade ist, andererseits aber mit einer unglaublichen Dichte an angesoffen-verliebten textlichen Schrulligkeiten zu punkten weiss wie im abschliessenden “Healing Force”, wo eigentlich nur noch das Feuerwerk fehlt. Und was waren wir doch alle betrunken. Herrlich.
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I Miss You, I'm Pregnant
VÖ: 01.11.2004