Das Rezept, Metal, Hardcore und HipHop in einen Topf zu werfen, kräftig umzurühren und zu hoffen, daß die “Mahlzeit” eine eigene Note aufweist, ist so neu nicht. Und in eben dieser Küche kochen L.U.N.G.S.: Stakkato-Metal-Riffs, zwei Rapper im Duett und Texte, die sich hauptsächlich um street, crime und hate drehen. HipHop ist die Basis und genau das, was der Siebener aus Florida am besten kann: Ein eingängiger Rhythmus mit hohem Hüpf- und Zappel-Animations-Faktor, der live seine Wirkung bestimmt nicht verfehlt. Auch die Samples sind clever plaziert, sie stehen nicht verloren und zum Selbstzweck verkommen im Raum, sondern werden dezent, aber effektiv eingesetzt. Dennoch macht sich stellenweise leichte Monotonie breit, besonders Gitarrenarbeit und Reimstil lassen des öfteren Gedanken wie “das habe ich doch irgendwo schon mal gehört” aufkommen. Richtig gut sind L.U.N.G.S. jedoch, wenn sie die Gitarren etwas in den Hintergrund nehmen und stattdessen in die Effektebox greifen. So geschehen bei “Warning”, dem Highlight des Albums, das mit düsteren Synths, leicht TripHop-lastigem Beat und sabbathesken Gruft-Riffs aufwartet und damit andeutet, daß in L.U.N.G.S. genug Kreativ-Potential schlummert, um in naher Zukunft aus dem Metal-Rap-Käfig auszubrechen.