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    Kultur Shock
    We Came To Take Your Jobs Away

    VÖ: 22.09.2006 | Label: Kool Arrow / Cargo
    Text: Daniel Gerhardt
    4 / 12

    „Balkan punk rock gypsy metal meets riot music from Bulgaria.“ Heißt auf Deutsch: Musik, zu der man Laternen austreten möchte.

    Auf ein Wort: Gino Yevdjevich hat sie nicht mehr alle. Der Sänger (und Anwalt) der Punk-Plus-x-Band Kultur Shock aus Seattle rasiert sich nicht nur eine Hälfte seines Kopfes, während auf der anderen lustige Dreadlocks wuchern. Der Serbe hat diese Band auch noch zusammen mit anderen Immigranten gegründet, die zwar bisher keine Sprache gefunden haben, in der sich alle gleichzeitig unterhalten können, aber dafür als gemeinsames Ziel lose ins Auge gefasst haben, anständigen Amerikanern die Jobs wegzunehmen. Befreundet sind sie außerdem mit Krist Novoselic, der seine Buddys mit einem kräftigen Arschtritt auf Kurs brachte. Und erzählen müssen wir diese Nebensachen, weil Kultur Shock ausgerechnet dann langweilig werden, wenn es um ihre Songs geht. Die Idee, eine Punk- und Metalplatte mit den Mitteln der Balkanmusik zu sabotieren, ist ja gut und schön. Aber die Lieder, die Lieder die dieser Yevdjevich geschrieben hat, die taugen halt leider nichts. Wie ein koffeinkranker Serj Tankian gockelt er sich durch die Jalla-Jalla-Attacken von „Istanbul“. Völlig überrumpelt steht er daneben, wenn ihm eine zügellose Trompete seinen „Poor Man’s Tango“ wegnimmt. Und nichts ist mehr zu retten, wenn „Mano Mi Hermano“ den gleichen Quatsch zur Polkafiedel und auf Spanisch ausrollt. „Es gibt viele Punkbands, aber niemanden, der Musik so wie wir macht“, sagt Yevdjevich. Und das, meine Freunde, ist mal sicher.